Thailand, Hua Hin - März 2016


Das Denkmal der sieben Könige - 16.03.2016

Und weil es so schön warm ist, sind wir mal wieder auf Wanderschaft. Heute wollen wir zum Denkmal der sieben Könige, südlich von Hua Hin gelegen und auf keiner Karte so richtig verzeichnet. Das kann ja heiter werden. Wir tasten uns langsam heran, marschieren am Strand entlang und glauben uns nach etwas 2 h in der Nähe zu befinden. Jetzt gilt es dieses Denkmal in dem weitläufigen Gelände nur noch zu finden. Beschilderung ist mal wieder Fehlanzeige oder in Schriftzeichen. Da entdecken wir 3 Thai-Mädels und versuchen unser Glück. Leider kein Englisch, aber sie wollen uns trotzdem helfen. Mit Händen und Füßen versuchen sie uns zu erklären, wo wir hin müssen, deuten dann schließlich auf das Moped, welches eine von ihnen dabei hat und machen uns begreiflich, dass sie uns hinfahren will. Gesagt, getan, das wir zu dritt sind, ist hier überhaupt kein Problem. Wir steigen auf und wenige Minuten später lädt sie uns vor dem Denkmal ab und bevor wir noch richtig danke sagen können, ist sie auch schon wieder weg. Vielen Dank!


Schwimmende Affen - 08.03.2016

Wir sind unterwegs am Strand Richtung Tempelberg, der auch Affenberg genannt wird. Da staunen wir nicht schlecht. Den Herrschaften scheint es auch warm zu sein. Gleich am Fuß der Felsen plantschen ganz ausgelassen diverse Exemplare, jagen sich unter Wasser und springen von Stein zu Stein. Das sind doch mal wieder recht menschliche Züge, es sind schon spannende Wesen....


Thailand, Hua Hin Tempeljahrmarkt - März 2016


Tempelkirmes oder Kirmestempel? - 06.03.2016

„Wie kriege ich die Leute nur dazu, regelmäßig meine religiöse Stätte aufzusuchen?“ Diese Frage haben sich vermutlich schon tausende von Kirchenoberhäuptern in allen Ländern der Welt gefragt. Die Antwort ist doch ganz einfach: Biete den Menschen, was sie interessiert! Zum Beispiel eine Kirmes mit Riesenrad, farbenfroher Bühnenshow, lautstarkem Open-Air-Kino, Autoscooter, Kinderbelustigung, Bingo-Zelt und zahlreichen Verkaufsständen. Auf dem Tempelgelände! Wat Nong Kae in Hua Hin sei hier als Musterbeispiel genannt. Und weil das allabendliche Spektakel so schön ist, wird auch generös gespendet. Für die Erhaltung der Tempelanlage. Hauptsächlich natürlich für die Erhaltung des Kirmesplatzes. Und vielleicht auch für ein noch besseres Leben im Falle der Wiedergeburt...


Der Golfplatz - 01.03.2016

Oft ist die Lage eines Golfplatzes der Gradmesser für seine Beliebtheit. Auf schön angelegten Plätzen lässt es sich ganz entspannt putten. Ein vorzeigbares Landschaftspanorama trägt dann noch zusätzlich zum Wohlbefinden des Sportlers bei. 

Ist doch totaler Quatsch! Beschauliche Ruhe ist was für Ignoranten, der wahre Golf-Purist spielt seine 18 Löcher in Bangkok, und zwar zwischen den beiden Start- und Landebahnen des Don Mueang-Airports. Ohrenbetäubender Lärm ist hier garantiert. Und wenn man das Fairway verfehlt, wird es sogar gefährlich, schließlich gibt’s hier keine Zäune. Wir schauen bei der Landung aus dem Fenster. Und tatsächlich: Da wandern die Golfer in ihren karierten Hosen wieder dicht unter uns herum, beseelt vom ewigen Versuch, die perfekte Runde zu spielen.


Thailand, Krabi Bootstour - Februar 2016


Die Bootstour - 28.02.2016

Mister J hat, obwohl er die englische Sprache nur rudimentär beherrscht, ein dermaßen charismatisches Auftreten, dass wir sein Angebot für eine Bootstour einfach nicht ablehnen können. Mit seinem Longtailboat schippern wir in den von Mangroven gesäumten Flussarmen von Krabi-Town umher und sehen erstaunlich fette Fischmarder. Man möchte hier nicht schwimmen gehen. Wirklich nicht! Die Landschaft ringsherum allerdings ist einen Augenblick wert. Kalksteinfelsen der erstaunlichsten Art säumen das Flussufer. Sehr schön. Etwas später, auf einem hölzernen Ausleger, macht uns ein engagierter Fischfarmer mit seinen Zöglingen bekannt. Unglaublich schnell - fürs menschliche Auge gar nicht zu sehen - schnappen sich die Fische ihr Futter. Und es sind exotische Fische: Box-Fishes, Sharks, schlammfratzengleiche Alien-Fishes und der erstaunliche Ballon-Fisch. Dieser schmale Geselle, kaum zehn Zentimeter lang, pumpt sich in Notsituationen zu einem stachelbewehrten Handball auf. Piekst ein wenig. Ist wohl eine Stresssituation für den Fisch. Schnell zurück mit ihm ins Wasser.


Thailand, Krabi - Februar 2016


Das Ampelgeheimnis - 26.02.2016 

Die Stadtverwaltung von Krabi in Südthailand hatte ein Problem: Die Verkehrsteilnehmer nahmen die Rotphasen der Ampelanlagen einfach nicht ernst. Also mussten Maßnahmen ergriffen werden, die ein unfallfreies Miteinander gewährleisten konnten. Der Idee eines visionären Bürokraten folgend, wurden Respekt einflößende Kreaturen an den Ampelkreuzungen installiert, und siehe da: Seit der Neandertaler und der Säbelzahntiger den Verkehr überwachen, gibt es keine Rotsünder mehr.


Thailand, Ao Nang Beach - Februar 2016


Thailand, Chiang Rai - Februar 2016


Volk der Künstler - 10.02.2016 

Die Thais sind wahre Großmeister des Kunsthandwerks. Holzschnitzereien, Rattanmöbel und Silberschmuck sind gefragte Exportprodukte. Doch auch mit Pinsel und Farbe können sie trefflich umgehen. Viele Werbetafeln und sogar Verkehrsschilder stammen beim genaueren hinsehen nicht etwa von computergesteuerten Klebefoliendruckern, sondern von talentierten Handwerkern. Wer als Gästehausbetreiber etwas auf sich hält, lässt seine Herbergsfassaden selbstverständlich von einem lokalen Künstler veredeln. Und so findet man in fast jeder Gasse großformatige Landschaftsimpressionen oder merkwürdige Bildergeschichten, die aber alle eines eint: Die Liebe zum Detail.

Das Dorffest - 08.02.2016

Wir sind wieder mit Fahrrädern unterwegs. Auf einer Straße in ländlicher Gegend tauchen plötzlich und unerwartet Leute auf, die sowohl den spärlichen Verkehr regeln als auch als Parkeinweiser fungieren. Grund für den Menschenauflauf: Ein Dorffest. Wir hören Musik und sehen tanzende Menschen, also halten wir an. Sofort wird uns signalisiert, wir sollen uns dazugesellen. Thailändische Gastfreundschaft. Gerade werden auf einer Art Bühne Frauen des Karen-Bergstamms in ihrer traditionellen Tracht geehrt. Dann wird wieder getanzt, Linedance, zu merkwürdig thailändischer Westernmusik. Der nächste Programmpunkt ist ein Festmahl. Die Offiziellen in ihren feinen Anzügen und der Polizeihauptmann werden an einem Tisch auf der Bühne beköstigt. Uns, als den einzigen Fremden, wird ein Tisch in direkter Nachbarschaft zu den Karen-Frauen zugewiesen. Es gibt Suppe mit fettigen Schweinefleisch-klumpen für den Herrn und Gemüse mit Klebreis für die Dame. Viele Leute sind sehr um unser Wohlbefinden bemüht, es gibt reichlich Nachschlag, außerdem wird uns Kaffee, Tee und Wasser angeboten. Nachdem die Offiziellen in den feinen Anzügen ihren Tisch verlassen haben, kommt uns sogar noch die Ehre zuteil, deren Reste verzehren zu dürfen: Leckere frittierte Hähnchenstreifen. Langsam sind unsere Mägen aber mehr als gefüllt, es ist Zeit aufzubrechen. Wir bedanken uns in alle Richtungen, auch bei den Parkeinweisern und werfen noch einen Geldschein in die Donation-Box. Interessantes Fest mit überaus fürsorglichen Gastgebern, wir kommen gerne im nächsten Jahr wieder.


Das Elefantencamp - 07.02.2016

Wir sind mit dem Rad unterwegs, von Chiang Rai aus in die nahe gelegenen Berge, um den Stamm der Roten Karen zu besuchen. Die Karen-Männer kultivieren keinen Schlafmohn (Opium), wie die benachbarten Shan, sondern arbeiten häufig als Mahouts in der Holzwirtschaft, der europäische Markt schreit schließlich nach Teakhölzern. Ein Mahout „steuert“ die Arbeitselefanten beim Stapeln der Edelhölzer. Aber nicht jeder findet einen Job in den Teakwäldern, also werden Ritte auf den Dickhäutern für Touristen angeboten. Wir erreichen das Elefanten-Camp am frühen Nachmittag. Einige Rüsseltiere sind gerade mit den zahlenden Gästen auf ihrer lächerlich kurzen Routinerunde unterwegs. Die restlichen grauen Riesen stehen, kurz angekettet, traurig im Camp. Artgerechte Tierhaltung ist offensichtlich nicht das primäre Ziel des Reitabenteuer-Veranstalters. Verstört schwenken die Dickhäuter, die es von Natur aus gewohnt sind kilometerweite „Fresswanderungen“ zu unternehmen, mit den Köpfen. Klares Zeichen für Traumatisierung. Es ist gar nicht schön hier, schnell sind wir wieder weg.


Thailand, Chiang Rai White Tempel - Feb. 2016


White Tempel - 04.02.2016

Es sieht aus wie ein riesiges Knusperhäuschen mit Puderzucker, ist aber ein kurioser Mix aus Schloss Neuschwanstein und Disneyland. Die Tempelanlage Wat Rong Khun ist der Besuchermagnet in Chiang Rai. Ein Schauplatz moderner künstlerischer und architektonischer Schaffenskraft. Durch die weiße Farbe wirkt der Sakralbau befremdlich, denn Weiß ist die Farbe der Trauer in Thailand. Doch der Freigeist-Architekt Chalermchai Kositpipat sieht in der leuchtenden Farbe die Reinheit Buddhas. Und damit auch Buddhas Weisheit hell über der Erde scheint, hat er ein paar Millionen Mosaikstein-Spiegel verarbeitet. Wenn jetzt noch die Sonne scheint – und in Chiang Rai scheint sie fast täglich – dann strahlt die Tempelanlage wie keine zweite. Die Asiaten lieben das verschnörkelte Bauwerk, auch wegen der symbolhaltigen Ornamente und den vielen Fantasiegestalten, die mal als Tempelwächter, mal als Wegweiser fungieren. 2014 hatte ein Erdbeben besorgniserregende Schäden hinterlassen, der unentgeltlich arbeitende Kositpipat hatte sich bereits mit der Schließung abgefunden. Nachdem ihm jedoch viele Menschen aufmunterten, nahm er die Renovierung in Angriff. Und so treffen ununterbrochen Touristenbusse ein, mit Neugierigen aus allen Teilen Asiens.


Thailand, Sukhothai Historical Park - Feb. 2016


Schuhe aus ! - 02.02.2016

Das Fernreisen hatte sich 1989 abrupt verändert: Der Mauerfall spülte plötzlich reiselustige Brüder und Schwestern in all die exotischen Länder, deren Existenz ihnen bis dahin verheimlicht wurde. Die Euphorie über die neu gewonnene Reisefreiheit war manchmal größer als der Respekt gegenüber den Gastgebern. Wir erinnern uns noch gut an eine Sächsin, die beim Anblick des ansprechenden Buffets in einer Ferienanlage in Gambia mit folgendem Aufschrei für Irritationen sorgte: „Igitt, gibt’s hier denn geen Gääseguuchn?“ Derselben Frau wurde nur wenige Stunden später die Aufmerksamkeit aller zuteil, als sie sich barbusig am Strand räkelte, bevor sie in ein Sammeltaxi stieg. Wir hatten Mühe, den verstörten Gambiern zu erklären, dass diese Frau zwar Deutsche sei, aber irgendwie auch (noch) nicht. Die Zeit des Fremdschämens hielt ein paar Jahre an, dann schien ein gewisser Lerneffekt bei den Ossis eingetreten zu sein.
Orts- und Zeitsprung: Wir befinden uns im historischen Park von Sukhothai, UNESCO-Weltkulturerbe. In einem Hinduistisch/Buddhistischen Tempel planen Mandy und Kevin (Namen von der Redaktion bewusst nicht geändert) ein kreatives Fotoshooting. Kevin soll sich zwischen den beiden Eingangssäulen platzieren mit dem Rücken zur Kamera, aber ohne Bodenkontakt, also mit den Armen seitlich abgestützt, irgendwie artistisch. Wichtig dabei ist, dass Kevin vorher sein T-Shirt auszieht, damit das großflächige Drachen-Tattoo auf seinem Rücken gut zur Geltung kommt. Und jetzt: Action! Mandy macht eine geile Fotostrecke. Die Situation ist so obskur, dass selbst zwei halbstarke Franzosen, die gerade den Tempel besichtigen wollen, kopfschüttelnd das Weite suchen. Kleiner Tipp: Wenn man in Thailand einen Tempel betritt, sollten Knie und Schultern bedeckt sein. Und ganz wichtig: Man hat seine
Schuhe auszuziehen, nicht das T-Shirt!


Thailand, Sukhothai - Februar 2016


Die Radtour - 01.02.2016

In Sukhothai wollen wir mal das Tagesgeschäft der Landbevölkerung unter die Lupe nehmen, und zwar bei einer gemütlichen Radtour. Wir schnappen uns also die Singlespeed-Topmodelle der heimischen Manufakturen Crocodile (Susanne) und Ben Hur (Ralf) und flitzen los, immer am Fluss entlang. Schon bald tauchen wir ein in die ländlichen Außenbezirke. Hier geht alles etwas geruhsamer vonstatten. Wir passieren Reisbauern, die auf den üppig grünen Feldern die Grundlage für eine gute Ernte schaffen und Kampfhahnzüchter, die einfach gar nichts tun. Hier und da wird ein wenig Brandrodung betrieben, dann fordern bedenklich verrottete hölzerne Hängebrücken über den Yom River unseren Mut heraus. Der Ausflug ist also geruhsam und spannend zugleich, hinter der nächsten Flussbiegung taucht eine Tempelanlage auf und dann treffen wir auf Wegelagerer, die fremde Langnasen nicht so ohne weiteres passieren lassen wollen. Um nicht als Memme zu gelten, muss jetzt der selbst gebrannte Reisschnaps der gastfreundlichen Leute geext werden. Prima Idee bei der tropischen Hitze in der Mittagszeit. Aber wer will schon als Memme tituliert werden? Und siehe da: Der Schnaps ist geschmacklich ganz okay und gibt einen unerwarteten Energieschub. Khop Kuhn Krab/Vielen Dank und bis bald! Der nächste Grund zum Anhalten und Zuschauen sind vier Fischerinnen, die mit einer cleveren Bambusstab/Fischernetz-Konstruktion hüfttief im Fluss stehen und das ca. 3m² große Netz von Zeit zu Zeit ruckartig nach oben reißen. Der Ertrag ist durchaus nennenswert, die Fische sind zwar klein, aber die Menge machts. Die selbstgeschneiderten Fischerhosen aus Reissäcken hingegen sind zwar modisch ziemlich en vogue aber leider nicht wasserdicht. Wie heißt es doch im thailändischen Volksmund: Wer schön sein will, muss leiden!


Thailand, Chiang Mai - Januar 2016


Die Rose des Nordens - Chiang Mai - 25.01.2016

König Mangrai, Herrscher des von ihm selbst gegründeten Königreichs Lanna in Nordthailand, war ein gewiefter Politiker. Unter anderem gründete er mit den Königen Ramkhamhaeng von Sukhothai und Ngam Mueang von Phayao eine wirkungsvolle Allianz, um den Vormarsch der Mongolen zu stoppen. Bei diesen Dreikönigstreffen fiel ihm auf, dass seine Standesgenossen über repräsentative Domizile verfügten, während Mangrai noch bescheiden an einer Biegung des Flusses Ping residierte. Um die Macht seines Reiches zu dokumentieren, sollte also eine prachtvolle Stadt erbaut werden, die als Rose des Nordens Bekanntheit erlangen solle. Und so geschah es: 1296 war Grundsteinlegung für die von Wassergräben umschlossene und umwallte neue Hauptstadt Chiang Mai. Damit der Reichtum seines Landes gut zur Geltung kommen konnte, mussten etliche Prachtbauten errichtet werden. Wer hätte die Bautätigkeiten besser überwachen können, als der Auftraggeber selbst? Und so lebte der König in der Hochzeit seiner architektonischen Schaffensphase ganz unbescheiden in der Tempelanlage Wat Chiang Man. Keine schlechte Unterkunft für einen Bauleiter...


Thailand, Chiang Mai-Die Stadt der Tempel-Jan 2016


Der Nachtzug - 21.01.2016

Die Strecke von Bangkok nach Chiang Mai wollen wir mit dem Nachtzug zurücklegen, angeblich erwartet uns am Morgen ein traumhaftes Landschaftspanorama. Noch sitzen wir allerdings in der Wartehalle des Hualamphong Bahnhofs und schauen uns den Trubel an: Reisende kommen, Reisende gehen. Reisende haben verschiedene Beweggründe zu reisen: Touristen wollen Land und Leute kennen lernen. Thai-Familien besuchen offensichtlich Verwandte. Geschäftsleute hecheln zu ihrem nächsten Termin. Die quirlige Metropole Bangkok kommt augenscheinlich nie zur Ruhe. Und dann das: Punkt 18:00 Uhr ertönt die Nationalhymne knarzend aus den Lautsprechern. Alle Leute stehen auf. Jegliche Tätigkeit wird eingestellt. Ein kurzer Moment des Innehaltens. Schönes Schauspiel. An unserem Bahnsteig pöttern derweil zwei Dieselloks vor sich hin. Von einem Sauerstoffüberschuss unter dem Blechdach zu reden, käme Schönfärberei gleich. Um kurz nach 21:00 Uhr können wir dann unser Abteil betreten. Der Zugbegleiter ist gerade damit beschäftigt, die Sitzbänke zu Betten umzubauen. Das untere Bett hat ein Fenster. Das obere leider nicht, dafür ist es dem Ventilatorwind voll ausgeliefert. Schade eigentlich, denn wir hatten extra ohne Air-Condition gebucht, um nicht so dem Wind ausgesetzt zu sein... Na ja, wird schon gut gehen. Der Blick aus dem Fenster in der Morgendämmerung beschert uns dann aber das angekündigte Panorama: Die Bahnlinie verläuft mitten durch üppige Vegetation. Das satte Grün zieht sich bis zum hügeligen Horizont und wird nur manchmal durch schmale Lehmpisten zerschnitten. Bambuswälder, Bananenstauden und zahlreiche unbekannte exotische Gewächse ziehen gemächlich an uns vorbei. Ab und an halten wir an kleinen Bahnhöfen, die allesamt kunst- bis liebevoll dekoriert sind und von den Bahnhofsvorstehern beherrscht werden. Erst wenn dieser hochrangige Offizier würdevoll die grüne Flagge hebt, kann es weitergehen. Unser „Express-Zug" benötigt schlappe 14 Stunden für die knapp 700 km von Bangkok nach Chiang Mai. Das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt. Hier bekommen wir noch etwas geboten für unser Geld.


Thailand, Phuket - Januar 2016